5+ hormonelle Störungen bei Frauen: Ein unterschätztes Thema
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Agnes Schader
10+ Jahre Erfahrung als Heilpraktikerin & Psychoimmunologin mit Schwerpunkt Schilddrüse & hormonelle Dysbalance. Ich helfe meinen Patienten auf natürliche Weise wieder in Balance zu kommen – für mehr Energie, besseren Schlaf & gesteigertes Wohlbefinden an jedem Tag.
Du fühlst dich oft erschöpft, kämpfst mit Stimmungsschwankungen oder Zyklusproblemen und denkst dir: „Das ist halt so, ich bin eben stressanfällig.“ Oder du nimmst diese Symptome als „normal“ hin, weil du glaubst, dass es anderen Frauen genauso geht. Aber was, wenn hinter all diesen kleinen und grossen Beschwerden eine hormonelle Störung steckt? Was, wenn dein Körper dir auf seine Weise mitteilen möchte, dass etwas nicht in Balance ist?
Viele Frauen nehmen ihre Symptome nicht ernst, schieben sie auf den Alltag, die Arbeit oder andere Faktoren. Man hört Sätze wie „Das ist halt so“, „Da musst du durch“ oder „Das ist bestimmt nur Stress“. Die Wahrheit ist: Hormonelle Störungen sind weit verbreitet und können jede Frau betreffen, unabhängig vom Alter oder Lebensstil. Sie beeinflussen nicht nur den Zyklus, sondern auch das gesamte körperliche und seelische Wohlbefinden.
Unser Körper ist ein komplexes System, das von einem fein abgestimmten Netzwerk von Hormonen gesteuert wird. Diese chemischen Botenstoffe beeinflussen unzählige Funktionen: von unserem Stoffwechsel und unserer Stimmung bis hin zu unserer Fortpflanzungsfähigkeit. Gerät dieses empfindliche System aus dem Gleichgewicht, können vielfältige gesundheitliche Probleme entstehen. Diese Probleme können uns in unserem Alltag beeinträchtigen. Eine gründliche Diagnostik ist entscheidend, um hormonelle Störungen zu identifizieren und die richtigen Therapien einzuleiten.
In diesem Beitrag erfährst du mehr über die häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen. Wir werfen einen Blick auf Symptome und Behandlungsmöglichkeiten. Denn nur wer die Ursachen seiner Beschwerden kennt, kann gezielt handeln und wieder zu mehr Wohlbefinden finden.
Was sind eigentlich Hormone?
Hormone sind die chemischen Botenstoffe unseres Körpers. Sie werden von verschiedenen Drüsen, wie der Schilddrüse, den Eierstöcken oder den Nebennieren, produziert und ins Blut abgegeben. Von dort aus erreichen sie unterschiedliche Zielzellen und Organe und beeinflussen zahlreiche lebenswichtige Prozesse. Stell dir Hormone wie die Dirigenten eines Orchesters vor: Sie geben den Takt an und sorgen dafür, dass unser Körper im Gleichgewicht bleibt.
Diese kleinen Botenstoffe steuern fast alles: unseren Stoffwechsel, den Schlaf, das Wachstum, die Fortpflanzung und sogar unsere Stimmung. Gerät dieser fein abgestimmte Mechanismus aus dem Gleichgewicht, sprechen wir von einer hormonellen Dysbalance. Diese kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie zum Beispiel chronischen Stress, eine ungesunde Ernährung, bestimmte Medikamente oder auch genetische Veranlagungen.
Welche Hormone sind besonders wichtig?
Wenn es um hormonelle Störungen geht, gibt es einige Hauptakteure, die besonders häufig im Mittelpunkt stehen:
- Östrogen: Dieses Hormon spielt eine zentrale Rolle im weiblichen Zyklus und der Fortpflanzung. Es wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert und ist für die Regulierung des Menstruationszyklus, die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale und die Knochengesundheit verantwortlich. Ein Ungleichgewicht kann zu Menstruationsstörungen, Stimmungsschwankungen oder auch Wechseljahresbeschwerden führen.
- Progesteron: Progesteron ist ein weiteres wichtiges Sexualhormon, das hauptsächlich in der zweiten Zyklushälfte aktiv ist. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Ein Mangel an Progesteron kann zu PMS, Zyklusstörungen und Schwierigkeiten beim Schwangerwerden führen.
- Schilddrüsenhormone (T3 und T4): Die Schilddrüse produziert die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die unseren Stoffwechsel, die Energieproduktion und die Temperaturregulation steuern. Eine Unterfunktion (Hypothyreose) kann zu Müdigkeit, Gewichtszunahme und depressiven Verstimmungen führen, während eine Überfunktion (Hyperthyreose) Herzrasen, Gewichtsverlust und Nervosität verursachen kann.
- Insulin: Dieses Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und ist für die Regulierung des Blutzuckerspiegels verantwortlich. Ein Ungleichgewicht kann zu Insulinresistenz und letztlich zu Typ-2-Diabetes führen. Auch bei PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) spielt Insulin eine wichtige Rolle.
- Kortisol: Kortisol ist das Stresshormon, das von den Nebennieren freigesetzt wird. Es hilft dem Körper, auf Stress zu reagieren, indem es den Blutzucker erhöht und den Stoffwechsel ankurbelt. Chronisch erhöhte Kortisolspiegel können jedoch zu Gewichtszunahme, Schlafstörungen und einem geschwächten Immunsystem führen.
- Testosteron: Auch Frauen produzieren Testosteron, wenn auch in viel geringeren Mengen als Männer. Es ist wichtig für die Muskelkraft, die Knochendichte und die Libido. Ein Zuviel, wie es oft bei PCOS der Fall ist, kann zu vermehrtem Haarwuchs und Hautproblemen führen.
Diese Hormone sind oft im Spiel, wenn es zu Problemen kommt. Sie alle müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, damit der Körper reibungslos funktioniert. Gerät auch nur eines aus dem Gleichgewicht, kann das weitreichende Folgen für das gesamte System haben.
Die 5 häufigsten Hormonstörungen bei Frauen
Wenn die empfindliche Balance der Hormone gestört ist, kann das weitreichende Folgen für deinen gesamten Körper haben. Die Ursachen sind vielfältig – von chronischem Stress über genetische Veranlagungen bis hin zu Umwelteinflüssen. Doch nicht jede hormonelle Störung zeigt sich sofort deutlich. Oft sind die Symptome diffus und unspezifisch, was die Diagnose erschwert. Deshalb ist es wichtig, die häufigsten hormonellen Störungen zu kennen und ihre Anzeichen frühzeitig zu erkennen.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die fünf häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen. Diese betreffen nicht nur die Schilddrüse und die Geschlechtshormone, sondern können auch den gesamten Stoffwechsel durcheinanderbringen. Ich erkläre dir, was hinter den jeweiligen Störungen steckt, welche Symptome typisch sind und gebe dir einen Überblick über mögliche Behandlungsansätze.
Hormonstörung Nr. 1: Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Die Schilddrüse, ein kleines schmetterlingsförmiges Organ im Hals, spielt eine entscheidende Rolle in unserem Stoffwechsel. Sie produziert Hormone, die die Geschwindigkeit regulieren, mit der unser Körper Energie verbraucht. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig dieser Hormone.
Das Resultat? Der Stoffwechsel verlangsamt sich und zahlreiche Prozesse im Körper werden beeinträchtigt. Zu viel des Guten kann aber auch zu Problemen führen, beispielsweise kann eine Schilddrüsenüberfunktion die Ursache für Haarausfall sein.
Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion
Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion können vielfältig und unspezifisch sein. Das erschwert die Diagnose manchmal. Häufige Anzeichen sind:
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Gewichtszunahme trotz normalem Essverhalten
- Frieren und Kälteempfindlichkeit
- Trockene Haut und Haare
- Verstopfung
- Depressive Verstimmungen
Diagnose und Behandlung
Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenunterfunktion wird der Arzt eine Blutuntersuchung durchführen. Diese Untersuchung dient dazu, die Hormonwerte zu überprüfen. Falls der Verdacht bestätigt wird, erfolgt die Behandlung meist mit einer Hormonersatztherapie. Es ist wichtig, sich an qualifizierte und erfahrene Spezialisten zu wenden, um eine optimale medizinische Behandlung zu erhalten.
Die Schilddrüsenhormone müssen in der Regel lebenslang eingenommen werden. Ziel ist es, den Hormonhaushalt zu normalisieren und die Beschwerden zu lindern. Aber auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei einer Schilddrüsenunterfunktion.
Hormonstörung Nr. 2: Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)
Das Polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Die Ursache liegt in einem Ungleichgewicht der Geschlechtshormone. Es kommt zu einem Überschuss an männlichen Hormonen (Androgenen). Das kann zu verschiedenen Symptomen führen. So leiden Frauen mit einem Androgenmangel laut der Ärzte Zeitung nicht selten unter Antriebslosigkeit.
Symptome von PCOS
PCOS kann sich auf vielfältige Weise äussern. Häufige Symptome sind:
- Unregelmässige oder ausbleibende Menstruation
- Akne und vermehrte Körperbehaarung
- Zysten an den Eierstöcken
- Gewichtsprobleme und Schwierigkeiten beim Abnehmen
- Insulinresistenz und erhöhtes Risiko für Diabetes
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von PCOS erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Ultraschall. Eine medikamentöse Behandlung kann die Symptome lindern und das Risiko für Folgeerkrankungen senken. Ein Vitamin-D-Mangel wird oft mit PCOS in Verbindung gebracht und kann zu hormonellen Dysregulationen und psychischen Beschwerden führen.
In manchen Fällen kann auch eine Änderung des Lebensstils mit Gewichtsabnahme und Bewegung positive Effekte haben. Um eine Schwangerschaft trotz PCOS zu ermöglichen, kann eine Hormontherapie helfen.
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Hormonstörung Nr. 3: Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) beschreibt eine Reihe von körperlichen und psychischen Beschwerden. Diese Beschwerden treten in der zweiten Zyklushälfte vor der Menstruation auf. PMS ist weit verbreitet und kann das Wohlbefinden der betroffenen Frauen stark einschränken.
Symptome von PMS
PMS kann sich in einer Vielzahl von Symptomen äussern. Die Intensität ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- Stimmungsschwankungen und Gereiztheit
- Depressionen und Angstzustände
- Kopfschmerzen und Migräne
- Brustspannen und Unterleibsschmerzen
- Wassereinlagerungen und Völlegefühl
- Heisshungerattacken
Behandlung von PMS
Die Behandlung von PMS richtet sich nach den individuellen Beschwerden. Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und Schlaf, Stressmanagement und einer ausgewogenen Ernährung kann die Symptome lindern.
In manchen Fällen kann auch der Einsatz von Medikamenten sinnvoll sein. Zum Beispiel Schmerzmitteln oder Antidepressiva. Als Heilkraut, das gerne verwendet wird, ist Frauenmantel. In Teeform kann Frauenmantel eine lindernde Wirkung auf PMS haben.
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Hormonstörung Nr. 4: Endometriose
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähnelt, ausserhalb der Gebärmutterhöhle ansiedelt. Dieses Gewebe reagiert auf die hormonellen Schwankungen des Menstruationszyklus genauso wie das Gewebe in der Gebärmutter. Das heisst, es wächst und blutet ebenfalls monatlich. Die Folge sind Schmerzen, Entzündungen und Verwachsungen. Endometriose kann zu Problemen bei einer Schwangerschaft führen, da die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert sein kann.
Symptome von Endometriose
Die Symptome von Endometriose sind vielfältig und können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. Starke Menstruationsschmerzen sind das häufigste Symptom, doch auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang können auftreten. Die Beschwerden können den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen massiv einschränken.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von Endometriose kann schwierig sein, da die Symptome oft unspezifisch sind. Eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) ist in der Regel notwendig, um die Diagnose zu sichern. Die Behandlung umfasst verschiedene Ansätze, darunter Schmerztherapie, Hormontherapie und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe.
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Hormonstörung Nr. 5: Wechseljahre (Klimakterium)
Die Wechseljahre (Klimakterium) markieren den Übergang von der reproduktiven Phase zur Postmenopause. Die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone, vor allem Östrogen und Progesteron, nimmt ab. Östrogene spielen eine zentrale Rolle bei verschiedenen Prozessen im weiblichen Körper, und ihre Abnahme kann während der Wechseljahre zu erheblichen hormonellen Veränderungen führen. Das kann zu verschiedenen körperlichen und emotionalen Veränderungen führen. Nach und nach stellt der Körper die Hormonproduktion ein. In den Wechseljahren haben viele Frauen mit den typischen Symptomen zu kämpfen.
Symptome der Wechseljahre
Zu den typischen Symptomen der Wechseljahre gehören Hitzewallungen, Nachtschweiss, Schlafstörungen, Scheidentrockenheit, Stimmungsschwankungen und eine verminderte Libido. Nicht alle Frauen erleben die Wechseljahre gleichermassen. Einige spüren nur leichte Veränderungen, während andere unter starken Beschwerden leiden.
Behandlungsmöglichkeiten
Verschiedene Therapien können die Symptome der Wechseljahre lindern und die Lebensqualität verbessern. Eine Hormonersatztherapie kann die Beschwerden durch den Östrogenmangel ausgleichen. Um die Gesundheit zu erhalten kann beispielsweise die Hormonersatztherapie zur Prävention von Herzkreislauferkrankungen nach den Wechseljahren eingesetzt werden. Aber auch eine Kurzzeit- und Langzeittherapie ist mit Tibolon bei Frauen nach der Menopause möglich. Bei Frauen nach den Wechseljahren birgt die Hormontherapie auch ein Risiko für Endometriumhyperplasie.
Neben medikamentösen Ansätzen gibt es auch pflanzliche Präparate, die helfen können. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, Bewegung und Stressabbau ist ebenfalls wichtig, um die Beschwerden zu minimieren. Der erste Schritt, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen, ist der Gang zum Frauenarzt. Dieser kann die Symptome richtig deuten und eine passende Therapie empfehlen.
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Weitere hormonelle Ungleichgewichte
Neben den bekannten Störungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder PCOS gibt es noch weitere hormonelle Ungleichgewichte, die Frauen betreffen können. Diese sind oft weniger bekannt, aber dennoch weit verbreitet und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Östrogendominanz
Bei einer Östrogendominanz ist das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron aus dem Gleichgewicht geraten. Das bedeutet, dass entweder zu viel Östrogen oder zu wenig Progesteron im Körper vorhanden ist. Dies kann durch eine unzureichende Progesteronproduktion, hormonelle Verhütungsmittel oder eine Belastung durch Umwelthormone verursacht werden. Typische Symptome sind:
- Gewichtszunahme, vor allem im Hüft- und Oberschenkelbereich
- Brustspannen und Wassereinlagerungen
- Zyklusstörungen und starke Menstruationsblutungen
- Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen
- Migräne und Schlafstörungen
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Testosteronmangel
Auch wenn Testosteron als „männliches Hormon“ bekannt ist, spielt es auch bei Frauen eine wichtige Rolle. Ein Testosteronmangel kann durch eine Störung der Eierstöcke oder Nebennieren verursacht werden. Er äussert sich unter anderem durch:
- Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Verlust der Muskelmasse und Muskelkraft
- Abnahme der Libido
- Stimmungstiefs und Reizbarkeit
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Nebennierenschwäche (Adrenal Fatigue)
Die Nebennieren produzieren Kortisol, das sogenannte Stresshormon. Bei chronischem Stress kann es zu einer Überlastung der Nebennieren kommen, was zu einem Ungleichgewicht der Kortisolproduktion führt. Mögliche Symptome sind:
- Anhaltende Erschöpfung und Müdigkeit, trotz ausreichend Schlaf
- Heisshunger auf salzige oder süsse Speisen
- Geringe Belastbarkeit und schnelle Erschöpfung nach körperlicher Anstrengung
- Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit
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Hormonelle Migräne
Hormonelle Schwankungen können bei manchen Frauen Migräne auslösen. Diese Form der Migräne tritt meist kurz vor oder während der Menstruation auf, wenn der Östrogenspiegel abfällt. Die typischen Symptome sind:
- Starke, pulsierende Kopfschmerzen, oft einseitig
- Übelkeit und Erbrechen
- Licht- und Geräuschempfindlichkeit
- Sehstörungen
Hyperprolaktinämie
Bei einer Hyperprolaktinämie produziert der Körper zu viel Prolaktin, ein Hormon, das normalerweise für die Milchproduktion nach der Geburt verantwortlich ist. Ursachen können Stress, Medikamente oder Tumore der Hypophyse sein. Symptome sind:
- Unregelmässige oder ausbleibende Menstruation
- Ungewollter Milchfluss aus der Brust
- Unfruchtbarkeit
- Verminderte Libido
Diese weiteren hormonellen Ungleichgewichte können oft übersehen werden, weil ihre Symptome unspezifisch und vielfältig sind. Wenn du den Verdacht hast, dass du an einer dieser Störungen leiden könntest, solltest du einen Heilpraktiker oder Facharzt aufsuchen, um die genauen Ursachen abzuklären und eine passende Behandlung zu finden.
Autoimmunerkrankungen und hormonelle Störungen: Wenn der Körper sich selbst angreift
Autoimmunerkrankungen sind eine besondere Kategorie von gesundheitlichen Störungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Das kann dramatische Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben, da viele Autoimmunerkrankungen hormonproduzierende Drüsen betreffen. Die Folge: Der Körper produziert entweder zu viele oder zu wenige Hormone, was zu einer ganzen Reihe von Symptomen und gesundheitlichen Problemen führt.
Während hormonelle Dysbalancen wie Schilddrüsenunterfunktion oder PCOS oft isoliert betrachtet werden, ist es wichtig zu verstehen, dass Autoimmunerkrankungen häufig die Ursache oder zumindest ein verstärkender Faktor für solche Ungleichgewichte sind. Diese Erkrankungen sind komplex, schwer zu diagnostizieren und oft chronisch. Umso wichtiger ist es, sie zu erkennen und gezielt zu behandeln.
In diesem Kapitel werfen wir einen Blick auf die häufigsten Autoimmunerkrankungen, die das Hormonsystem durcheinanderbringen. Du erfährst, welche Symptome typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Häufige Autoimmunerkrankungen, die das Hormonsystem beeinflussen:
1. Hashimoto-Thyreoiditis
Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem die Schilddrüse an und führt zu einer chronischen Entzündung. Die Folge ist eine verringerte Produktion von Schilddrüsenhormonen (T3 und T4), was Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und depressive Verstimmungen verursachen kann. Die Behandlung besteht in der Regel aus einer lebenslangen Hormonersatztherapie.
2. Morbus Basedow (Graves‘ Disease)
Im Gegensatz zu Hashimoto führt Morbus Basedow zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen. Das Immunsystem stimuliert die Schilddrüse zur übermässigen Produktion von T3 und T4, was zu Symptomen wie Herzrasen, Gewichtsverlust und Zittern führt. Diese Erkrankung erfordert meist eine medikamentöse Behandlung, in schweren Fällen auch eine Operation oder Radiojodtherapie.
3. Typ-1-Diabetes
Typ-1-Diabetes entsteht, wenn das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Insulin ist ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Ohne ausreichendes Insulin kommt es zu hohen Blutzuckerwerten, die langfristig zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen können. Die Therapie besteht aus der lebenslangen Gabe von Insulin.
4. Morbus Addison (Primäre Nebennierenrindeninsuffizienz)
Bei Morbus Addison greift das Immunsystem die Nebennieren an, was zu einem Mangel an Kortisol und Aldosteron führt. Diese Hormone sind wichtig für die Stressbewältigung und die Regulation des Blutdrucks. Typische Symptome sind chronische Müdigkeit, niedriger Blutdruck und Gewichtsverlust. Die Behandlung erfolgt durch die lebenslange Gabe von Kortisonpräparaten.
5. Hypophysitis
Bei dieser seltenen Autoimmunerkrankung entzündet sich die Hypophyse, was zu einem Mangel an verschiedenen Hormonen führen kann, die für das Wachstum, den Stoffwechsel und die Fortpflanzung wichtig sind. Die Symptome sind vielfältig und hängen davon ab, welche Hormone betroffen sind. Die Therapie besteht aus der Gabe der fehlenden Hormone und entzündungshemmenden Medikamenten.
6. Polyglanduläres Autoimmunsyndrom (PGA)
Diese seltenen Erkrankungen betreffen mehrere hormonproduzierende Drüsen gleichzeitig, wie Schilddrüse, Nebennieren und Bauchspeicheldrüse. Es gibt verschiedene Typen von PGA, die oft eine Kombination aus Typ-1-Diabetes, Morbus Addison und Schilddrüsenerkrankungen beinhalten. Die Behandlung ist komplex und erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte.
Autoimmunerkrankungen sind komplex und erfordern eine spezialisierte Behandlung. Bei Verdacht auf eine solche Erkrankung solltest du unbedingt einen Facharzt aufsuchen, um die genauen Ursachen deiner Beschwerden abzuklären und eine gezielte Therapie zu erhalten.
Natürliche Behandlungsmethoden bei hormonellem Ungleichgewicht und Autoimmunerkrankungen: Ganzheitliche Unterstützung für Körper und Geist
Neben der schulmedizinischen Behandlung, die oft auf die Regulierung der fehlenden Hormone abzielt, können natürliche Ansätze eine wertvolle Ergänzung im Umgang mit Hormonstörungen und Autoimmunerkrankungen sein. Sie zielen darauf ab, den Körper ganzheitlich zu unterstützen, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stabilisieren. Hier sind einige Methoden, die sich in meiner Praxis bewährt haben:
► Ernährungstherapie: Anti-entzündlich essen
Eine entzündungshemmende Ernährung kann das Immunsystem beruhigen und Symptome lindern. Empfehlenswert sind viel Gemüse und Obst, gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren und der Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel.
► Darmsanierung und Probiotika: Das Mikrobiom stärken
Ein gesunder Darm ist die Basis für ein starkes Immunsystem. Probiotische Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel unterstützen den Aufbau einer gesunden Darmflora und regulieren Immunreaktionen.
► Pflanzliche Adaptogene: Stressreduktion für die Nebennieren
Adaptogene wie Ashwagandha, Rhodiola oder Ginseng helfen, die Stressresistenz zu erhöhen und das Hormonsystem zu stabilisieren. Sie unterstützen den Körper, besser auf Stress zu reagieren.
► Spezialisierte Massagen: Entspannung für Körper und Geist
Spezialisierte Massagen wie die Lymphdrainage, Schilddrüsenmassage oder Reflexzonenmassage helfen, den Stoffwechsel anzuregen, Verspannungen zu lösen und das Immunsystem zu stärken. Gerade bei Autoimmunerkrankungen, die oft mit chronischen Schmerzen und Erschöpfung einhergehen, können diese Massagen eine wohltuende Ergänzung sein.
► Mind-Body-Techniken: Stressbewältigung durch Achtsamkeit und Meditation
Techniken wie Meditation, Achtsamkeitstraining, Yoga oder Atemübungen helfen, den Geist zu beruhigen und das Nervensystem zu entspannen. So kann das Immunsystem entlastet und die körperliche Reaktion auf Stress verbessert werden.
Fazit: Nimm dich und deine Gesundheit ernst
Viele Frauen kennen es: Diese kleinen, hartnäckigen Symptome, die man irgendwie immer wieder zur Seite schiebt. „Ach, das ist nur Stress“, „Das geht schon vorbei“ oder „Ich übertreibe doch sicher nur“ – wie oft hast du solche Sätze schon gedacht oder gesagt? Die Wahrheit ist: Dein Körper gibt dir diese Signale nicht ohne Grund. Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Zyklusprobleme oder unerklärliche Gewichtszunahme – all das sind Zeichen, dass etwas nicht in Balance ist. Und das sollte man nicht einfach abtun.
Es ist leicht, sich selbst nicht ernst zu nehmen. Viele Frauen sind es gewohnt, die Zähne zusammenzubeissen und einfach weiterzumachen. Doch deine Gesundheit verdient es, Priorität zu haben. Hormonelle Störungen sind keine „Kleinigkeiten“, die man einfach ignorieren kann. Sie können tiefgreifende Auswirkungen auf dein Wohlbefinden, deine Lebensqualität und sogar deine Zukunft haben.
Deshalb ist es so wichtig, auf die leisen (und manchmal auch lauten) Signale deines Körpers zu hören. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, dann ist es an der Zeit, genauer hinzusehen. Dein Körper ist dein Zuhause – und es ist an der Zeit, ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient.
Häufige Fragen
Welche Hormonstörungen gibt es bei Frauen?
Frauen können von verschiedenen Hormonstörungen betroffen sein. Die häufigsten sind Schilddrüsenunterfunktion, Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS), Prämenstruelles Syndrom (PMS), Endometriose und Wechseljahre. Diese Störungen können die körperliche und seelische Gesundheit erheblich beeinflussen und sollten ernst genommen werden.
Wie merke ich, dass ich eine Hormonstörung habe?
Hormonstörungen äussern sich in einer Vielzahl von Symptomen. Dazu zählen unter anderem unregelmässige Menstruationszyklen, starke Menstruationsbeschwerden, unerklärliche Gewichtszunahme oder -abnahme, Haarausfall, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Hitzewallungen, verminderte Libido und Fruchtbarkeitsprobleme. Bei solchen Symptomen ist es ratsam, einen Heilpraktiker oder Arzt aufzusuchen.
Wie fühlt man sich, wenn der Hormonhaushalt nicht stimmt?
Wenn der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies das körperliche und seelische Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Betroffene Frauen berichten oft von ständiger Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gereiztheit, Angstzuständen, Depressionen und einer allgemein verminderten Lebensqualität. Oft fragt man sich: “Ist das noch normal oder habe ich eine Hormonstörung? Um dies zu klären, solltest du dir Rat bei einem Heilpraktiker oder Arzt deines Vertrauens suchen.
Wie bekomme ich meinen Hormonhaushalt wieder in den Griff?
Um den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die auf die jeweilige Hormonstörung abgestimmt sind. Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören:
Hormonersatztherapie: Sie gleicht den Mangel an bestimmten Hormonen aus. Das bekannteste Beispiel ist die Behandlung der Wechseljahrsbeschwerden mit Östrogenen.
Medikamentöse Therapie: Es gibt Medikamente, die den Hormonhaushalt regulieren können, zum Beispiel bei Schilddrüsenerkrankungen oder PCOS.
Lebensstiländerungen: Eine gesunde Ernährung, regelmässige Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement können den Hormonhaushalt positiv beeinflussen.
Zusätzlich können alternative Heilmethoden, wie Akupunktur oder pflanzliche Präparate, zur Linderung der Beschwerden beitragen.
Agnes Schader
Heilpraktikerin & Psychoimmunologin aus Lachen (Schwyz)
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